Interview

Vorwort

Interview – Einleitung

Nach dem ersten Wahlgang der Gemeinderatswahl 2025 wurde ich eingeladen, in einem Interview meine Beweggründe und Ziele bzgl der meiner Kandidatur zu erläutern.

Gerne beantworte ich die Fragen von Heidy Freiermuth.

Zusätzliche Fragen können weiterhin über das Kontaktformular auf meiner Webseite www.andreas-geiss.ch eingereicht werden. Antworten werden zeitnah als Ergänzung zum Interview veröffentlicht.

Freundliche Grüsse
Andreas Geiss

Persönliches und Hintergrund

Andreas, wir begegnen uns heute zum ersten Mal. Du bist in Zeiningen noch wenig bekannt – wer bist du?

Ich bin 51 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei Kindern. Geboren und aufgewachsen bin ich in Bad Säckingen, also direkt nebenan. Schon als Kind hatte ich viele Kontakte in die Region, weshalb mir Zeiningen immer vertraut war.

Vor 14 Jahren sind meine Frau und ich hier sesshaft geworden – zunächst zur Miete, heute im eigenen Haus. Wir fühlen uns sehr wohl und schätzen das dörfliche Zusammenleben.

Engagement im Dorfleben

Wie bist du in Zeiningen bisher engagiert?

Meine Familie und ich nehmen seit vielen Jahren aktiv am Dorfleben teil. Wir besuchen und unterstützen regelmässig Veranstaltungen, sind Mitglied in verschiedenen Vereinen und helfen mit, wo immer Unterstützung gefragt ist – etwa bei Schulanlässen, Sportevents oder kulturellen Aktivitäten.

Unsere Kinder sind ebenfalls in Musik, Sport und Schule stark eingebunden, wodurch wir eng mit vielen Familien im Dorf verbunden sind.

Ich selbst habe in den vergangenen Jahren in unterschiedlichen Bereichen organisatorisch mitgewirkt, Ideen eingebracht und versucht, Menschen zu vernetzen. Ich sehe mich als jemanden, der lieber koordiniert, strukturiert und verbindet, anstatt sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen.

Führung mit Präsenz, nicht mit Eitelkeit

Man hört, du bist kommunikativ, aber kein Mensch fürs Rampenlicht. Wie passt das zusammen?

Ich sehe mich als jemanden, der Verantwortung übernimmt, führt und Präsenz zeigt – aber nicht um der Aufmerksamkeit willen, sondern im Interesse der Sache. Ein Gemeindepräsident muss sichtbar, ansprechbar und verbindlich sein. Das gehört dazu, und das bin ich auch bereit zu leisten.

In meiner beruflichen Laufbahn habe ich oft Führungsaufgaben übernommen – mit Fokus auf Organisation, Kommunikation und Teamarbeit. Ich stehe gerne vorne, wenn es darum geht, Menschen zu motivieren, Projekte zu vertreten und Entscheidungen zu erklären.

Mir geht es jedoch nicht darum, im Mittelpunkt zu stehen, sondern darum, dass das Team, die Gemeinde und die Ziele sichtbar werden. Gute Führung heisst für mich: präsent sein, Orientierung geben und andere stark machen.

Vom Mitdenken zum Mitgestalten

Warum hast du dich für den Gemeinderat und das Präsidium zur Wahl gestellt?

Die Initiative kam von mehreren Seiten – Eltern, Nachbarn, Freunden und auch einzelnen Mitgliedern des bisherigen Gemeinderats. Viele wünschten sich neue Impulse und eine offene, sachliche Zusammenarbeit.

Da ich beruflich momentan mehr Freiraum habe – ich absolviere ein Masterstudium an der FHNW – war der Zeitpunkt günstig, mich stärker zu engagieren. Ich möchte nicht nur Beobachter sein, sondern Verantwortung übernehmen und zur Weiterentwicklung unseres Dorfes beitragen.

Ein spontaner Schritt – mit Überzeugung

Deine Kandidatur für das Präsidium kam erst kurz vor dem ersten Wahlgang. Wie ist das entstanden?

Ursprünglich hatte ich einige der amtierenden Gemeinderäte für das Präsidium vorgeschlagen. Als mir bestätigt wurde, dass niemand kandidieren wollte oder konnte, habe ich mich entschieden, selbst anzutreten.

Der Begriff „Trainerwechsel“, den ich im Wahlkampf verwendet habe, steht für einen Neustart – eine Führung mit frischem Blick, Motivation und lösungsorientiertem Handeln.

Vertrauen und Zusammenarbeit stärken

In den letzten Monaten wurde viel über das Klima im Gemeinderat berichtet. Wie möchtest du das Vertrauen wiederherstellen?

Zunächst durch Transparenz, offene Kommunikation und respektvollen Umgang miteinander. Entscheidungen sollten nachvollziehbar und Informationswege klar sein.

Ich möchte eine Kultur fördern, in der man gemeinsam arbeitet, statt sich gegeneinander zu positionieren. Das schafft Vertrauen – innerhalb des Rates und in der Bevölkerung.

Unabhängig und selbstfinanziert

Wie finanzierst du deinen Wahlkampf, da du keiner Partei angehörst?

Ich bin parteilos und trage die Kosten weitgehend selbst. Einige Bekannte haben mich mit kleineren Beträgen unterstützt. Insgesamt bleibt der finanzielle Aufwand überschaubar.

Zeitlich bin ich im ersten Jahr bereit, deutlich mehr zu investieren, um mich einzuarbeiten. Allfällige Mehraufwände übernehme ich gerne unentgeltlich für die Gemeinde.

Engagement, Familie und Beruf

Wie lässt sich dieses Engagement mit Familie und Beruf vereinbaren?

Meine Frau und ich sind beruflich flexibel, unsere Kinder sind in einem Alter, in dem sie in gewissem Rahmen schon selbstständig zu sich schauen können. Wir sind gut organisiert und gewohnt, Verantwortung zu teilen.

Ich habe über 25 Jahre Erfahrung in Vereins- und Gremienarbeit auf regionaler und internationaler Ebene gesammelt. Das politische Engagement ist eine konsequente Weiterführung meines bisherigen Wirkens – diesmal auf lokaler Ebene, wo man die Resultate unmittelbar sieht.

Ziele und Visionen für Zeiningen

Was sind deine Hauptziele für Zeiningen?

  • Wiederherstellung eines sachlichen, vertrauensvollen Miteinanders im Gemeinderat
  • Klare Kommunikationsstrukturen und frühzeitige Einbindung der Bevölkerung
  • Finanzielle Stabilität und nachhaltige Gemeindeentwicklung
  • Förderung von Vereinen, Kultur und lokaler Wirtschaft
  • Stärkung des Dorfgeists durch bürgernahe Verwaltung

Mir ist wichtig, dass Zeiningen als lebendiges Dorf mit starker Gemeinschaft erhalten bleibt. Dazu gehören Offenheit, Transparenz und gegenseitiger Respekt.

Lernen durch Verantwortung

Du bist politisch neu. Wie gehst du mit der fehlenden Erfahrung um?

Politische Erfahrung wächst mit der Aufgabe. Führungskompetenz, Organisation und Teamarbeit bringe ich bereits mit.

Ich bin überzeugt, dass ein frischer Blick und unvoreingenommene Zusammenarbeit ebenso wertvoll sind wie Routine.

Mir geht es darum, sachlich zu führen und gemeinsam mit den Fachverantwortlichen konstruktive Ergebnisse zu erzielen.

Klarer Auftrag – unabhängig von der Rolle

Was würdest du tun, wenn du nur als Gemeinderat, nicht aber als Präsident gewählt wirst?

Dann werde ich meine Aufgaben im Gemeinderat mit derselben Motivation wahrnehmen. Das Ziel bleibt, gemeinsam das Beste für Zeiningen zu erreichen – unabhängig von der Funktion.

Ganz allgemein

Wie würdest du deine Kandidatur mit 1-2 kurzen Sätzen beschreiben?

Ich möchte mich mit Engagement, Transparenz und einer respektvollen Zusammenarbeit für Zeiningen einsetzen.

Mein Ziel ist es, Vertrauen in die Gemeindearbeit zurückzugewinnen, Strukturen zu stärken und das Dorf weiterhin als wertgeschätzte, lebendige Gemeinschaft zu erhalten.

Interview von Heidy Freiermuth mit Andreas Geiss, Kandidat für den Gemeinderat und das Gemeindepräsidium Zeiningen 2025